Tractatus von der hymmlischen unndt Teufflischen Organisten=kunst  
  Komposition/Realisation: Bernhard König
Sprecherinnen und Sprecher:
Kornelia Bittmann, Sigrid Bode, Davide Brizzi, Burkhart Demberg, Susanne Dobrusskin, Klaus der Geiger, Nina Hassler, Nele Hippe-Davis, Mauricio Kagel, Harald Muenz, Alexandra Naumann, Astrid Rempel, Horst Mendroch, Karl-Heinz Tafel, Bernold Rix, Timon Schleheck, Else Natalie Warns Produktion: WDR Studio Akustische Kunst 2004

Länge: ca. 44‘16‘‘
5.1
   
 

Thema und zugleich "Hauptdarstellerin" der Radiokomposition ist die Orgel mit ihren höchst widersprüchlichen weltanschaulichen Konnotationen. Die Textebene schöpft aus den unterschiedlichsten Quellen: mittelalterlichen Orgel-Legenden, Werbeprospekten für Stummfilmorgeln, Referaten eines Orgel-Fachkongresses der Hitler-Jugend, päpstlichen Erlassen zum Gebrauch der Orgel im Gottesdienst oder altarabischen Quellen über den Einsatz der Orgel als Kriegsinstrument. In der Zusammenschau dieser Texte wird die Orgel zu einer höchst schillernden Allegorie. Sie steht gleichermaßen für die gebändigte wie für die entfesselte Technik, für Zirkusspektakel und kirchliche Andacht, für die göttliche Ordnung der "Sphärenharmonie" und für dämonische Maßlosigkeit. Musik und Text verhalten sich in der Radiokomposition zueinander wie die verschiedenen Orgelwerke einer imaginären, überdimensionalen und raumgreifenden Orgel, in der die menschliche Stimme eines von vielen Orgelregistern ist.

 

Als Sprecher wirken unter anderem Mauricio Kagel und Kölns bekanntester Straßenmusiker Klaus der Geiger mit. Die Musik wurde nicht nur an verschiedenen Kirchenorgeln eingespielt, sondern auch an der Wurlitzer-Kinoorgel des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt und in der Werkstatt eines Orgelbauers. Der Autor und Komponist Bernhard König legt mit diesem Hörspiel seine zweite Arbeit für das Studio Akustische Kunst vor. Im Jahr 2002 entstand Königs Radiokomposition " ... della lingua perfetta", bei der geistig behinderte und nichtbehinderte Sprecher aus neun europäischen Ländern mitwirkten.
Bernhard König, geboren 1967,aufgewachsen bei Frankfurt, lebt als freiberuflicher Komponist im Rheinland. Kompositionsstudium bei Claus Kühnl und Mauricio Kagel. Realisierung zahlreicher eigener Projekte in Grenzbereichen von Musik, Theater, Film und Hörspiel.

   
 
   
 
Tractatus