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Ob im Ganges oder in der Wanne, Baden ist mehr als Waschen, Baden ist ein Ritual.
So interessierte Matthias Kaul – Klangkünstler und Badender aus Leiden- schaft –
an der Zeremonie auch mehr die klangliche als die reinigende Qualität des Bades.
Auch das Unten ließ ihn nicht los. Je tiefer die Füße im Wasser steckten, desto
größer sahen sie aus. Ob das mit den Klängen so ähnlich war?
Im „Electric Bath“ hat Kaul die klingende Unterwelt durch sogenannte Hydrophone –Unterwassermikrophone – hörbar gemacht.
Der badende Schlagzeuger hat Klänge von Wasserinstrumenten aus aller Welt mit vokalen Ereignissen und Wassergeräuschen – über und unter Wasser gehört – zu einer fast ein- stündigen
Ohrenreinigung gemischt.
Dabei greift er auf die literarische Vorlage „Im Lande der Zauberei“ von Henri Michaux zurück: „Nicht selten kommt es vor, dass man auf einer Chaussee eine Woge erblickt, eine
einzelne Woge, eine Woge abseits des Ozeans. Sie ist bar jeden Nutzens, stellt kein Spiel dar. Dies ist ein Fall von magischer Spontanität.“
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